Hoffnungsthaler Messerwerkstatt
Hoffnungsthaler Messerwerkstatt
Bau einer Lederscheide

Schnittmuster auf Leder übertragen
Ausschneiden und stanzen von Rundungen am oberen Scheidenrand
Punzier- und Stichelarbeiten, Markierung des Nahtverlaufes und Stechen der Nahtlöcher
Falten und Fertigen des Lederkeders zur Schonung der Naht. Keder muss im unteren Bereich gezackt ausgeschnitten werden, damit er die Rundung mitmacht
Nach einkleben des Keders verbinde ich die zuvor gestochenen Nahtlöcher mit kleinen Nägeln, damit der Fadenverlauf auf beiden Seiten gleich ist
Nach Versäubern der Schnittkanten (am Bandschleifer) und dem Verdichten der Fasern mit Knochen erfolgt als letzter Schritt das Einfärben und Versiegeln
Rückseite der Scheide aus Acryl
Vernähen mit der Acryloberseite
Bau einer Scheide für den kleinen Jagdskinner mit Giraffenknochen unter Zuhilfenahme einer alten Schuhlasche
Trocknungsprozess nach dem ersten Färben
Scheide aus Pythonleder mit kleinen Taguanußapplikationen.
Scheide aus Büffelleder mit Penisverschluss. Hierin transportiere ich mein tägliches Gebrauchsmesser von Corrie Schoeman.

Gebaut im August 2012.

Lederscheide für das Moneta Romana an Damast aus einem ganz besonderen Leder des schwedischen Hoflieferanten. Das Leder ist extrem dünn und sehr hart. Es läßt sich nur im völlig durchnässten Zustand formen und verarbeiten. Näheres siehe unter Moneta Romana an Damast

Nassformprozess.
Habe dann im März 2013 eine seit längerem schwelende Idee umgesetzt und dem Moneta eine zweite Scheide gebaut. Hierbei sollte der Scheidenmund aus demselben Material gestaltet werden wie die Zwinge, also aus Bronze. Da sie somit nur die Klinge umschließen kann, sollten zwei runde Haftmagnete für einen sicheren Sitz sorgen.

Feilen des Scheidenmundes aus einem Bronzeblock, der dann bündig mit der Zwinge abzuschließen hat und sich auch den Rundungen der Zwinge anpasst. Äußerst schwierig und zeitaufwändig das Ausfeilen des Klingenschlitzes. Anschließend musste das Material unterhalb der Grundplatte um die Lederstärke verjüngt werden.
Erst als diese Arbeit gelungen war, beschäftigte ich mich mit der eigentlichen Scheide selbst.
Übertragen des Schnittmusters auf 2,8 mm Sattelleder und ausschneiden.
Stanzen der Löcher in Magnetstärke.
Ausstanzen von größeren Lederstücken zur Befestigung und zum Verdecken der Magnete. Die Lederflicken habe ich mit meinen Initialen punziert. Der Keder ist fertig geschnitten.
Die Magnete verklebte ich mit Epoxydharz auf den Lederflicken, die Lederflicken mit Kövulfix auf das Scheidenleder. Nach dem Austrocknungsprozess machte ich dann einen Test mit meinem Messer. Die Magnete lösten sich aus dem Klebebett und hafteten an der Klinge. Ein Telefonat mit Herrn Klaus von der Firma Uhu (07223-2840 oder 0171-5261468) ergab dann Überraschendes. Seit Jahren sei man bei Uhu dem Phänomen auf der Spur, Magnete nicht kleben zu können. Bis heute habe man, trotz entsprechender Grundlagenforschung, keine Ursache gefunden.
Herr Klaus empfahl mir, die Magnete an der Klebekontaktstelle stark anzurauhen, Säuberung mit Aceton (ich nahm bisher immer Waschbenzin) und dann das Ganze unter Wärmezufuhr von 50 Grad erneut mit "Uhu plus Endfest 300" zu verkleben.
Das habe ich entsprechend befolgt. Die Magnete lösten sich nicht mehr. Sicherheitshalber verklebte ich dann die gesamte Scheideninnenseite mit dünnem Ziegenleder.
Erneut verklebte Magnete.
Fummelige Arbeit, das Vernähen der Flicken.
Einpassen des Keders und Ausdünnung des Scheidenmundes mit einem Lederhobel. Hierdurch wird das Leder an der Stelle flexibler und lässt sich dadurch leichter mit dem Bronzemund verkleben.
Rillen schneiden für den späteren Fadenverlauf, wässern des oberen Bereiches und verbacken mit dem Scheidenmund.
Das Vernähen und Färben der Scheiden habe ich zuvor schon hinlänglich beschrieben. So sieht sie also fertig aus, eine seit langem gehegte Idee. Vor dem Färben habe ich partiell Lederfett aufgetragen. Hierdurch wurde die Farbe vom Leder unterschiedlich stark angenommen. Das hierdurch entstandene antik-finish ist beabsichtigt.
Die Scheide sitzt wie ein Handschuh, schließt butterweich und hält sicher fest. Der leichte Magnetzug ist angenehm zu spüren.

Hoffnungsthal im März 2013
Im Mai bis Juli 2013 baute ich mein Messer "Narwal an Damast" mit einer Scheide aus Rochenhaut.
Der Bau dieser Scheide ist ausnahmsweise auf der Messerseite dokumentiert.
Dezember 2013
Scheidenbau für das Messer meines Enkel.
Erspare Euch Einzelheiten, da völlig konventionelle Bauweise.
Scheide bekam, da relativ klein, nur eine minimale Randpunzierung.
Dezember 2013.
Scheide für Skinner an Mooreiche. Konventionelle Bauweise.
Verjüngender Keder am Scheidenhals. Erstmals ohne Schnittmuster. Leder nass geformt und zugeschnitten. Einzelne Arbeitsschritte weiter unten.
Gespiegelte Aufnahme mit iPad Air.
Nass geformt über Messer in Frischhaltefolie. Aus der Not geboren; habe einfach das Schnittmuster nicht hinbekommen.
Im getrocknetem Zustand das Messer eingeführt und den zuvor zugeschnittenen Keder dem Klingenverlauf entsprechend eingeklebt.

Erst danach Nahtkanal und Zierbänder am Hals geschnitten.

Mit der neuen Lederfarbe bin ich nicht zufrieden. Obwohl "dunkelbraun" war die Scheide selbst nach dem vierten Auftrag noch rötlich. Erst beim sechsten mal nahm sie dunkelbraune Farbe an.

Hoffnungsthal im Dezember 2013.

 

Erste Arbeit mit Elefantenleder und einem Keder aus Sohlenleder. Die Scheide wurde nicht vernäht sondern mit 71 Eichenholznägeln gestiftet. Die Scheide ist für einen Jagdnicker von Hans Birchner mit einem Griff aus Walrosskieferknochen

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