Mein Freund Günther brachte mir von einer Jagdmesse einen kleinen aber feinen Klingenrohling eines französichen Schmiedes mit. Die Klinge besteht aus einem 300lagigen Kohlenstoffdamast in Rosenmuster. Da meine Frau mittlerweile meine Messerleidenschaft teilt, baute ich ihr ein Messer, das eher ein Schmuckstück ist, sich aber dennoch im täglichen Gebrauch befindet. Für die Griffschalen wählte ich Kamelknochen, als Zwischenlage rotes Vulkanfiber. In der Griffmitte ist ein 3mm starker Zierpin eingearbeitet, die beiden Hauptnieten sind 8 mm Zierpins mit einer 3 mm Öffnung, in die ich dann ebenfalls Kamelknochen einarbeitete.
Die Scheide beschloss ich ebenfalls vorderseitig aus Kamelknochen zu arbeiten, die Rückseite aus dunkelbraunem Büffelleder.
Die Lederseite wird um das Messer gewickelt und mit einer dünnen Lederschnur durch das ebenfalls aus Kamelknochen gefeilte Verschlußstück fixiert. Das Ende der Lederschnur ziert ein rundes Kamelknochenelement.
Klingenrohling und Verklebung mit Vulkanfiber
Kamelknochen und Vulkanfiber
Verfüllen der Hohlräume der 8 mm Zierpins mit rund geschliffenem Kamelknochen. Die Arbeitsplatte habe ich aus alten Gürteln geflochten. Dies schont einerseits das Material, andererseits bleiben Kleinteile gut liegen.
Klingenkontur in den Scheidenkörper fräsen und schleifen.
Vernähen des Kamelknochens mit dem Büffelhautrücken.
Die Löcher liegen zur Schonung des Fadens in einem ausgefrästen Bett. Der Verschlussknopf wurde eigenhändigt gefeilt und auf der Rückseite mit einem Gewinde versehen. Das Ganze wurde dann mit dem Leder sowohl verklebt als auch verschraubt.
Die Büffelhautschultern werden über den Griff gelegt und dann mit der Lederschnur fixiert (über eine Kerbe im Verschlußknopf). Der braune Punkt oben rechts dient zur Orientierung (Punkt = Klingenrücken).
Gewickelte Rückseite
Die Lederschnur wurde mit dem runden Flicken verklebt, der die Messingflachkopfschraube verdeckt.
Zu dem Messer trägt meine Frau den Elfenbeinring -siehe Schmuck -.